<<< Barbereich

Eigentlich sollte man meinen das ich keine Seltenheit hier in Vegas war, wenn ich die Finger nicht von dem blauen Dunst lassen konnte aber wie mir der Betrieb hier zeigte, gehörte ich wirklich eher zur Minderheit. Tief durchatmend setzte ich mich in einen der bequemen Sessel. Alleine das hätte schon gereicht , das man genügend Nikotin inhallierte. Die Räume wurden zwar immer gelüftet und auch gereinigt was das Zeug hielt aber Zigarettenqualm roch eben nun mal, egal wie sehr man sich bemühte. Ein kurzer Griff in meine Tasche und schon hatte ich das weiss-rote Päckchen in der Hand, kurz darauf die Kippe zwischen den Lippen fehlte also nur noch das Feuer. Nachdem der erste Zug in meinen Lungen einhielt schloss ich sanft die Augen und spürte regelrecht, wie mein Körper das Nikotin dankend annahm. Oder sollte ich eher sagen mein Hirn? Meinen Fuss juckte es herzlich wenig ob ich rauchte oder nicht xD

<< Empfang.

Kaum hatten Yves und ich die Raucherlounge betreten, zog ich die Schachtel Zigaretten wieder aus meinem Mantel und öffnete diese.
Mit den Lippen zog ich eine Zigarette aus der Packung während ich nach meinem Feuerzeug suchte, es allerdings nicht fand.
"Verdammt, Yves, hast du zufälligerweise ein Feuerzeug oder Streichhölzer bei dir?" fragte ich den Jüngeren und hoffte, dass die Zigarette meinen staubtrockenen Lippen nicht entgleiten würde.
Prüfend sah ich mich im Raum um, immerhin musste es hier mindestens eine Schachtel Streichhölzer geben und tatsächlich, auf den kleinen Tischen welche in kleinen Grüppchen mit bequemen Ledersessel und Sofas im Zimmer verteilt standen, befanden sich einige Päckchen davon.
"Schon gut, fündig geworden" ließ ich Yves wissen und schnaubte leicht amüsiert auf während ich meine Begleitung zu der hintersten Sitzgruppe führte.
Behutsam half ich ihm auf der Couch platz zu nehmen ehe ich mich in den Ledersessel neben ihm sinken ließ und nach einer Streichholzschachtel griff.
"Ich weiß, ich sollte aufhören zu rauchen und ich habe es bereits ernsthaft versucht, allerdings kann ich mich mit einer Zigarette im Mund besser beim Schreiben konzentrieren. Möchtest du auch eine, mein Lieber?"
Eigentlich sollte ich es besser wissen und ihn nicht auch noch animieren zu rauchen, doch vielleicht war er bereits Raucher und sehnte sich ebenfalls nach einer Zigarette...
Mit einem leisen, zischenden Geräusch ging das Streichholz in Flammen auf und dankbar, dass es endlich soweit war, entzündete ich damit die Zigarette während ich einen tiefen Zug nahm.
Leise seufzend ließ ich mich in den Ledersessel zurücksinken, schloss meine Augen und versuchte den Rauch so lange wie möglich in meiner Lunge zu behalten ehe ich diesen in Ringe wieder ausblies.

@Maxime Tessier

Kaum in der Raucherlounge angekommen hatte Elie die Zigarettenschachtel aus seiner Manteltasche gezogen und einen der Glimmstängel mit den Lippen hervor gezogen.
Gerade als ich ihm Feuer in Form meines Zippo's anbieten wollte, verkündete er mir, dass er bereits fündig geworden war und zog mich mit sich zu der Sitzgruppe im hintersten Winkel der Raucherlounge.
Ich ließ mich langsam auf der bequemen Couch nieder während ich meinen Gast dabei beobachtete wie er sich die Zigarette mit einem Streichholz entzündete.
Einen Moment dachte ich daran, dass ich ihm hätte anbieten können die Zigarette elegant zu entzünden, doch erneut kam mir wieder einmal meine eigene Schüchternheit in die Quere.
Elie wirkte richtig erleichtert, anscheinend hatte er schon unter erheblichen Nikotinentzug gelitten.
Als er mich fragte ob ich ebenfalls eine Zigarette wollte, schüttelte ich leicht den Kopf, ich war eigentlich Nichtraucher.
"Danke aber nein. Ich rauche nur wenn ein Gast mir einen Zug anbietet...als Zeichen der Höflichkeit...oder aber wenn es Gäste gibt die es anziehend finden. Was ich sagen möchte...ich rauche gerne wenn Sie das sehen möchten...andernfalls nicht."

@Elie Bellay

Langsam öffnete ich meine Augen und musterte Yves von der Seite während dieser zu mir sprach.
"Ich verstehe, ein guter Kompromiss für einen Nichtraucher. Hoffentlich kommst du nicht doch noch auf den Geschmack und wirst Raucher. Im Grunde ist es ziemlich fragwürdig, dass manche Gäste darauf zu bestehen scheinen, dass du mit ihnen rauchst. Für mich musst du selbstverständlich nicht rauchen, das würde ich niemals von dir verlangen."
Erneut nahm ich einen tiefen Zug von der Zigarette und fühlte wie das Nikotin zu wirken begann, mich beruhigte.
"Darf ich fragen wie lange du schon als Red Rose arbeitest, mein Lieber? Was verlangen die meisten Gäste von dir, wenn sie dich buchen und viel wichtiger noch als alles andere, denken sie auch daran dich auf deine Kosten kommen zu lassen?"
Neugierig richtete ich mich ein wenig im Ledersessel auf, fühlte das angenehm kühle und glatte Material unter meiner freien Hand, welche flach auf der Armlehne ruhte.
Für einen kurzen Moment verspürte ich den Drang über diese zu streicheln, doch ich hielt mich zurück.
"Verzeih mir, wenn ich zu direkt bin, aber um ehrlich zu sein bin ich zum größten Teil hier, weil ich Material für meinen neuen Erotik Roman suche und mir scheint das Leben einer Red Rose ziemlich interessant. Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, dann verstehe ich das allerdings, keine Angst."
Während ich sprach blies ich den Rauch langsam aus meinen Nasenlöchern und klopfte dann die Asche von der Zigarette.

@Maxime Tessier

"Nun...es stimmt, manche Gäste haben eigenwillige Wünsche...aber ich bin für beinahe alles offen...und solange es nur darum geht eine Zigarette mit einem Gast zu rauchen, dann empfinde ich das nicht schlimm."
Ein paar Momente war es still zwischen uns, was eigentlich für mich bedeutete, dass ich ein neues Gesprächsthema eröffnen sollte, doch wie immer, konnte ich es nicht.
So saß ich mit meinen Händen auf dem Schoss und aufrechten Rücken da und fühlte wie meine Brille immer weiter meine Nase entlang rutschte.
Ich sollte demnächst etwas dagegen unternehmen, es sah verdammt kindisch und unbeholfen aus wenn ich sie immer wieder zurecht rückte.
Gerade als ich dabei war mich zu fragen wann Elie mir wohl das "Du" anbieten würde oder ob es gar nicht dazu kommen würde, was durchaus öfter vorkam, wurde ich mit ein paar, zugegeben, intimen Fragen versorgt welche ich ihm dennoch wahrheitsgemäß beantworten würde.
"Sie dürfen mich alles fragen was Sie wollen...ich habe kein Problem damit. Als Red Rose arbeite ich erst seit einer Woche...ich bin also noch sehr, sehr neu im Geschäft. Die meisten Gäste kommen natürlich hier her um Sex zu haben...vorwiegend mit Rollenspielen verbunden. Oder aber sie wollen mich dominieren. Ich hatte allerdings auch schon Gäste mit denen ich nur zu Abend gegessen habe...oder welche die mich einfach nur dabei beobachten wollten wie ich mich entkleide, oder wie ich mich dusche."
Ich hatte es vermieden Elie anzusehen, empfand es als viel leichter meine Hände zu mustern.
"Und....auf meine Kosten komme ich in den meisten Fällen. Allerdings verlange ich das nicht...oder habe nicht diese Erwartung...immerhin kommen die Gäste doch, damit ich sie befriedige, damit sie auf ihre Kosten kommen."
Schließlich sah ich dann doch auf um meinen Gast zu mustern, fand es wahnsinnig interessant, dass er Erotik Romane schrieb.
"Sie schreiben Erotik Romane....wie interessant.", ließ ich ihn mit ehrlichen Interesse wissen.
Es störte mich absolut nicht, dass er hier her gekommen war um Inspiration zu finden, denn wenn man sie hier nicht fand, wo fand man sie dann...?!

@Elie Bellay

"Natürlich hast du keinerlei Erwartungen an deine Kunden und du hast Recht, du bist hier um deine Gäste zufrieden zu stellen, allerdings empfinde ich es als dein Gast selbstverständlich, dir ebenfalls ein schönes Erlebnis zu schenken. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ich nicht der Einzige bin der so denkt, dass es Gäste gibt welche nur dann vollkommene Befriedigung erleben, wenn der Partner oder die Partnerin ebenfalls vollkommen befriedigt wurde."
Mild lächelnd erwiderte ich Yves' Blick und beugte mich dann ein wenig vor um dessen Brille sanft nach oben zu schieben.
"Eigentlich hätte ich es wissen müssen ohne dich danach zu fragen. Du wirkst so verunsichert und so schüchtern. Vermutlich hättest du mich nicht einmal über mein Missverständnis aufgeklärt, wenn ich dich fälschlicherweise für eine Red Rose gehalten hätte obwohl du nur ein einfacher Gast wärst. Ein interessanter, reizvoller Gedanke..."
Ich lehnte mich wieder in den Ledersessel zurück und nahm einen Zug von der Zigarette, welche bereit zur Hälfte abgebrannt war.
"So, du findest meinen Beruf interessant? Nun, er ist wohl nicht ganz so gewöhnlich wie andere Berufe, aber im Grunde ist es nichts besonderes. Dein Beruf ist definitiv interessanter."
Mit einem leisen Seufzen wandte ich meinen Blick von Yves ab, blies erneut den Rauch in Form von Ringe in die Luft und beobachtete diese wie sie sich langsam auflösten.
"Oh, bevor ich es vergesse, du darfst mich gerne duzen. Ich denke nicht, dass ich so viel älter bin, außerdem ist das was wir möglicherweise noch unternehmen werden, so ein intimes Thema, dass wir uns danach ohnehin duzen werden."

@Maxime Tessier

"Ich wünschte es gäbe ein paar mehr Gäste die so denken wie du.", erwiderte ich leise und schenkte ihm ein verlegenes Lächeln als er sich zu mir vorbeugte um meine Brille zurecht zu rücken.
"Also...natürlich, ich hatte auch schon einen Gast....dessen Wunsch es war mich mehrmals hintereinander über die Grenze zu treiben...da ihn dieser Anblick die größte sexuelle Befriedigung gibt. Dieser Gast zählt bis dato durchaus zu meinen Favoriten."
Ich räusperte mich peinlich berührt, normalerweise sprach ich nicht so frei über dieses Thema.
Nun gut, andererseits...hier in der Red Rose Résidence wurde man von selbst offener mit dem Thema Sex, alles um mich herum war von Sexualität durchzogen, selbst die Luft roch manchmal danach, vor allem wenn ich einen der vielen Séparées betrat.
Als Elie die Vermutung aufstellte, dass meine Schüchternheit so groß war, dass ich nicht einmal ein eventuelles Missverständnis aufgeklärt hätte, schluckte ich leicht und fühlte erneut diese verräterische Hitze an meinen Wangen.
"Nun...ich denke....ich denke nicht, dass ich das Missverständnis aufgeklärt hätte....zumal...zumal ich wohl auch als einfacher Gast auf der Suche nach der körperlichen Liebe gewesen wäre. Andererseits...ich bin mir sicher, dass die nette Dame am Empfang die Sache dann für mich aufgeklärt hätte, immerhin führen wir strenge Listen über unsere Red Roses."
Einen Moment zögerte ich, doch dann wagte ich es und griff nach der Zigarette des Gastes, zog sie behutsam aus seinen Fingern und berührte diese gewollt unmerklich.
Ich führte den Glimmstängel an meine Lippen und schloss meine Augen als ich einen leichten Zug nahm.
In meinen Gedanken war dieser Moment wie ein Kuss, immerhin hatten Elie's Lippen die Zigarette berührt und nun berührte ich sie ebenfalls.
Nachdem ich den Rauch durch den Mund ausgeblasen hatte, streckte ich meine Hand aus und hielt ihm die Zigarette so entgegen, dass er sie gleich in den Mund nehmen konnte.
"Ja...ich finde deinen Beruf sehr interessant. Ich mag Bücher...ich lese sehr gerne und sehr viel in meiner Freizeit. Auch Erotik Romane zähle ich zu meinen Besitz. Sie geben mir Inspiration...so schließt sich der Kreis."
Ich war nervös, ich war es einfach nicht gewohnt in die Offensive zu gehen, doch mein Beruf verlangte es, es zumindest zu versuchen.
Wie würden denn sonst die anderen Red Roses reagieren wenn ich die gesamte Zeit über wie ein Mauerblümchen dasaß und keinerlei Input gab...?!
Bei dem Gedanken an all die Dinge welche ich mit Elie wohl noch erleben könnte, wurde mir schrecklich heiß und mein Herz hämmerte gegen meinen Kehlkopf.
"Möchtest du etwas trinken, Elie...?! Ich könnte im Moment etwas Alkoholisches vertragen...es sei denn, du wünscht, dass ich vollkommen nüchtern bleibe, dann ist das kein Problem."

@Elie Bellay

Schweigend hatte ich den leisen Worten des Jüngeren gelauscht und ihm meinen Blick wieder zugewandt.
Yves' Reaktionen zu beobachten war interessant, begleitet von seiner sanften Stimme der Inbegriff der jungfräulichen Unschuld.
Dass er auch nur einmal jemanden geküsst hatte konnte ich mir kaum vorstellen und ich hoffte inständig, dass sein erstes Mal sanft verlaufen war.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Yves die Zigarette sanft aus meinen Fingern zog und an seine Lippen führte um einen Zug davon zu nehmen.
Seine Augen hatte er geschlossen während er den Rauch langsam ausblies, ein Anblick welcher mich mehr reizte als ich dachte.
Er war wie ein Gemälde oder eine Statue aus Marmor, glatt, sanft, rein und ich konnte verstehen warum er eine wundervolle Red Rose war und bestimmt jede Menge wiederkommende Kundschaft ansammeln würde.
Der Drang über seine Wange zu streichen, ihm Zärtlichkeiten zukommen zu lassen wurde beinahe übermächtig, doch als er die Zigarette an meine Lippen hielt reagierte ich sofort und nahm sie lächelnd an.
"Möglicherweise besitzt du ja bereits eines meiner Bücher und wenn nicht, dann wäre es ein guter Grund um dich noch einmal zu besuchen" raunte ich leise und erneut in Gedanken versunken ehe ich auf Yves' Frage antwortete.
"Etwas zu trinken ist eine gute Idee, mein Lieber. Du darfst dir natürlich ebenfalls das eine oder andere Gläschen genehmigen. Keine Angst, ich passe schon auf, dass du nicht zu betrunken wirst. Ist eine Flasche Rotwein für dich in Ordnung oder möchtest du lieber etwas anderes? Bevor du jetzt sagst, dass ich der Gast bin und du dich nach mir richten musst, ich bitte dich darum für uns beide zu entscheiden."

@Maxime Tessier

Elie war der erste Gast, bei dem ich mich noch unsicherer fühlte als jemals zuvor.
Ich wollte, dass er mich mochte, ich wollte, dass er wieder kam, selbst wenn wir uns noch nicht einmal im Ansatz kannten.
Vielleicht würde er später, wenn es intimer wurde, sein wahres Gesicht zeigen, ein Gesicht welches mich erschütterte, doch alles in mir hoffte, dass er bei den Intimitäten genauso sanft war wie seine Stimme.
"Nun...es kann durchaus sein, dass ich bereits eines oder gar mehrere deiner Werke besitze, es stellt sich mir nur die Frage ob du sie unter einem Synonym veröffentlicht hast, denn ich kann mich nicht erinnern ein Buch von einen "Elie" zu besitzen. Oder aber..."Elie" ist gar nicht dein wahrer Name und du versteckst dich hinter diesen, genauso wie ich mich hinter den Namen "Yves" verstecke...verstecken muss, aus Sicherheitsgründen."
Schließlich erhob ich mich und strich meinen Anzug glatt, schenkte dem Gast ein leichtes Lächeln.
"Ich trinke gerne Rotwein, ich bin gleich wieder bei dir."
Mit diesen Worten griff ich noch einmal nach seiner Zigarette und nahm sie zwischen meine Lippen, tat einen Zug und blies den Rauch in seine Richtung ehe ich mich auf den Weg zu der Bar machte um eine Flasche Rotwein inklusive Gläser zu organisieren.
Während ich auf die Flasche mit dem edlen Tropfen wartete, fixierte ich die glühende, beinahe zu Ende gerauchte Zigarette und nahm den letzten Zug ehe ich sie in dem Aschenbecher welcher auf dem Tresen stand, ausdrückte.
Mit einen kleinen Tablett auf dem sich der Wein sowie die Gläser befanden ging ich zurück zu Elie, ließ mich vorsichtig nieder und öffnete wie ich es gelernt hatte die Flasche.
Ich füllte die beiden Gläser halbvoll und reichte eines davon an den Franzosen weiter.
"Es tut mir Leid, ich habe deine Zigarette zu Ende geraucht."
Ein leichtes Lächeln glitt über meine Lippen und ich rückte meine Brille zurecht.

@Elie Bellay

Ehe ich es verhindern konnte, war Yves aufgestanden, hatte nach meiner Zigarette gegriffen und sich auf den Weg zur Bar gemacht, um uns etwas zu trinken zu holen.
Ja, ich hatte Lust auf ein Glas Rotwein, doch das Gesprächsthema hatte eine interessante Richtung angenommen, zu interessant um es einfach so zu unterbrechen.
Natürlich war es logisch, dass Yves nicht sein Geburtsname war, immerhin mussten die Red Roses sich auch ein wenig von ihrer Arbeit distanzieren, doch irgend etwas in mir hatte sich vorgenommen ihm seinen richtigen Namen zu entlocken, koste es was es wollte.
Leicht in Gedanken versunken schreckte ich kaum merklich auf, als Yves sich mit einem Tablett wieder zu mir gesellte und sich entschuldigte, dass er meine Zigarette zu Ende geraucht hatte.
"Nicht schlimm, mein Lieber, immerhin servierst du mir einen akzeptablen Ersatz" erwiderte ich auf die Entschuldigung und hob das Glas an um mit ihm anzustoßen.
"Auf eine wundervolle Nacht, Yves."
Mit diesen Worten führte ich das Glas an meine Lippen und trank in großen Schlucken, war erleichtert, dass meine Kehle mit Feuchtigkeit benetzt wurde.
Leise seufzend schloss ich für einen Augenblick meine Augen und genoss den Wein welcher ziemlich teuer sein musste.
"Ein sehr guter Tropfen welchen du für mich ausgesucht hast, mein Lieber. Übrigens, um auf das Thema Pseudonyme zurück zu kommen, ich veröffentliche meine Bücher mit meinem richtigen Namen. Elie ist mein Geburtsname und ehrlich gesagt habe ich mich nur dafür entschieden meine Werke unter dem Geburtsnamen zu veröffentlichen, weil ich es amüsant finde wie viele eine Frau dahinter vermuten. Ich hatte so das eine oder andere tolle Erlebnis bei Vorlesungen; konnten nicht glauben, dass ein Mann solch sinnliche Geschichten schreiben kann, vor allem homoerotische, sinnliche Geschichten."
Leise lachend stellte ich das leere Weinglas vor mir auf den Tisch und strich kaum merklich über Yves' linke Wange ehe ich nach der Brille griff und sie sanft von seiner Nase zog.
"Ich weiß gar nicht wann du unschuldiger aussiehst, mit oder ohne Brille..."

@Maxime Tessier

"Auf eine wundervolle Nacht, Elie.", erwiderte ich leise und trank ein paar kleine Schlucke nachdem wir mit den Gläsern angestoßen hatten.
Der Wein schmeckte wunderbar fruchtig und süß, beinahe wie Beerensaft, so wie ich es mochte.
Ich mochte keine alkoholischen Getränke bei denen man den Alkohol heraus schmecken konnte, ich zog es vor alkoholische Getränke zu trinken, bei welchen man vergessen konnte, dass es sich um eben diese handelte.
Als Elie die Qualität des Weines lobte, lächelte ich leicht und hob anschließend leicht die Hände.
"Oh, ich habe den Wein nicht wirklich ausgesucht, ich weiß, dass hier in der Red Rose Résidence alle Weinsorten einer erstklassigen Qualität entsprechen. Es war mir lediglich nur wichtig, dass er nicht zu sehr nach Alkohol schmeckt."
Unterdessen hatte mein Gast erneut das Gespräch auf Pseudonyme gerichtet und ich lauschte mit äußersten Interesse, was er mir zu diesen Thema zu berichten hatte.
Die Tatsache, dass viele seiner Leser aber auch Leserinnen bei dem Namen "Elie" eine Frau vermutet hatten und demnach mehr als überrascht darüber waren als ein Mann bei der Vorlesung vor ihnen saß, brachte mich erst zum Schmunzeln und schließlich leise zu lachen.
Als Franzose erkannte man natürlich sofort, dass der Name "Elie" auch als Männername fungierte, doch bei den amerikanischen Staatsbürgern konnte ich die Verwirrung gut nachvollziehen.
"Ich kann verstehen, weshalb du deine Werke unbedingt mit deinem Geburtsnamen veröffentlichen wolltest...es ist wirklich sehr amüsant. In Frankreich würde diese Irreführung bei weiten nicht so gut funktionieren."
Ich blickte zu Elie auf und wurde von seiner Hand überrascht, welche behutsam, kaum merklich über meine Wange strich.
Es durchzog mich ein kribbelndes Gefühl und ich fühlte wie sofort diese verräterische Hitze in meine Wangen zurückkehrte.
Im nächsten Moment wurde mir meine Brille von der Nase gezogen und ich blinzelte leicht überrascht, aber auch weil ich ohne Brille alles in farbigen Schlieren wahrnahm.
Erneut blickte ich zu Elie auf und musste den Drang unterdrücken dichter an ihn heran zu rutschen um ihn klar sehen zu können.
Seine Worte brachten mich in Verlegenheit und ich senkte meinen Blick.
"Ohne Brille sehe ich wohl aus wie ein Fisch...so große Augen wie ich machen muss um etwas zu sehen...", raunte ich leise und verschränkte meine Hände auf meinem Schoss.

@Elie Bellay

War vor einigen Sekunden das Thema Pseudonyme interessant, so war es jetzt nichts mehr im Vergleich zu Yves' Anblick.
Seine Augen suchten mein Gesicht ab und es wirkte so als ob er Schwierigkeiten hatte mich zu erkennen, was er schließlich auch Kund gab.
"Ist es wirklich so schlimm?" fragte ich sanft und setzte seine Brille auf ehe ich mich dicht an sein Gesicht heran beugte.
"Du siehst niedlich aus, aber bestimmt nicht wie ein Fisch, Yves. Deine Augen sind nicht unbedingt größer geworden, nur, weil ich deine Brille abgenommen habe. Selbst wenn, ich mag deine Augen, allein die Farbe... diese wundervolle Farbe..."
Langsam zog ich die Brille wieder von meiner Nase um Yves' Augen klar und deutlich sehen zu können, wollte den Anblick in meine Erinnerungen brennen, damit ich diese Augen immer wieder sehen konnte, wann immer ich mich nach etwas schönem sehnte.
Ich wusste, dass es ein gefährliches Spiel war welches ich hier spielte, Gefühle zeigten sich meist wenn es bereits zu spät war und ich wollte nicht, niemals auch nur an so etwas wie Liebe denken...
Leise räuspernd hob ich die Hand mit Yves' Brille und schob sie ihm langsam zurück auf die Nase, damit er sich nicht länger anstrengen musste seine Sehschwäche vergeblich auszugleichen.
"Du bist wie ein teures Kunstwerk welches man sich rund um die Uhr ansehen und bewundern kann. In einer Vitrine würdest du dich so gut machen, du wärst unsterblich..."
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich begonnen hatte leicht auf meiner Unterlippe herum zu kauen und mich mit meinem Gesicht immer noch nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt befand.

@Maxime Tessier

"Ich bin blind wie ein Maulwurf...ohne meine Brille oder Kontaktlinsen. Man wollte anscheinend nicht, dass ich die Welt sehen kann.", erwiderte ich kaum hörbar und leicht atemlos.
Elie war bis auf wenige Zentimeter an mich heran gerutscht und ich fühlte seine Augen welche mein Gesicht Quadratzentimeter für Quadratzentimeter zu scannen schienen.
Er hatte mir meine Brille wieder auf sie Nase geschoben und ich hob meinen Blick sofort um mein Gegenüber zu mustern.
Jetzt wo er mir so nahe war, konnte ich sein Gesicht ungehemmt ansehen.
Seine dunklen Augen erwiderten meinen Blick aufmerksam, was mir weiterhin die Hitze in die Wangen trieb.
Kaum hatte ich mich wieder an den klaren Blick gewöhnt, wurde mir die Brille wieder von der Nase gezogen und alles verschwamm zu ein Farbenmeer, lediglich Elie's Augen blieben für mich klar erkennbar.
Ich wusste nicht wie viel Zeit verstrichen war, bis er mir die Brille erneut zurück auf die Nase schob, doch ich war erleichtert, dass ich wieder etwas sehen konnte.
Seine folgenden Worte brannten sich in mein Gedächtnis und ich wusste nicht was ich auf sie erwidern sollte, hatte ich doch niemals mit diesen gerechnet.
Ich selbst empfand mich nicht als schön, mein Körper war lang und schlacksig, meine Nase wirkte meiner Meinung nach zu groß für mein zierliches Gesicht und auch meine Augen waren zu groß und rund, was durch die Brillengläser auch noch verstärkt wurde.
Im Grunde war es mir sogar ein Rätsel wie sie mich hier in der Red Rose Résidence anstellen konnten, wie Männer wirklich meine Gesellschaft haben...auch noch dafür teures Geld bezahlen wollten.
Das Bedürfnis mich irgendwie für Elie's Komplimente zu bedanken wurde übermächtig, doch ich wusste, dass ich es niemals mit Worten schaffen würde.
Nachdem ich einige Momente mit mir haderte, beugte ich mich an ihn heran und küsste kaum merklich seine linke Wange.
"Wollen wir....wollen wir in eines der Séparèes gehen?", raunte ich kaum hörbar mit merklich zittriger Stimme an sein Ohr, da ich es nicht wagte diese Worte laut und selbstsicher auszusprechen.

@Elie Bellay

Verwundert darüber, dass Yves den ersten Schritt gewagt hatte, verharrte ich in meiner Position und überlegte was ich tun sollte.
Ich wollte wahnsinnig gerne mit der Red Rose allein sein, vollkommen abgeschnitten von anderen Kunden und dem Personal, doch ich traute mir selbst nicht.
Im Grunde wollte ich nur reden, Geschichten sammeln und nicht unbedingt Teil von einer werden, doch ich fühlte mich immer weiter hinein gleiten, versank in Yves' Augen, seinen Lippen, seinen Worten welche wie Federn auf meiner Haut lagen.
Tief durchatmend schloss ich meine Augen, in der Hoffnung, dass ich klarer denken konnte, wenn ich den Jüngeren nicht sehen konnte, doch ich hatte mich getäuscht.
Es war als fand seine Präsenz einen Weg durch meine Kleidung, drang durch meinen Mantel, meinen Pullover bis sie auf meine Haut traf und eine prickelnde Versuchung auslösten.
Nur zu gerne würde ich dieses Kunstwerk, diesen Jungen, diese unwirkliche Erscheinung mit meinen Händen und Lippen betasten, erkunden und kosten.
Ich wollte Yves begreifen, wollte verstehen wie ein Wesen wie er es war existieren konnte, hier in Las Vegas, Amerika, dieser Welt...
Konnte es möglich sein, dass ich ihn bereits zu meinem neuen Projekt auserkoren hatte?
"Ich nehme dein Angebot sehr gerne an, Yves" erwiderte ich mit leiser Stimme und erhob mich dann, nachdem ich die Hand der Red Rose ergriffen hatte.
"Zeig mir dein Lieblings Séparée, ganz egal ob zusätzliche Kosten auf mich zukommen könnten. Ich möchte, dass du dich wohl fühlst und ich möchte es sehen..."

@Maxime Tessier